Anti-Rassismus ist keine Politik

Der DFB ermittelt offensichtlich gegen Spieler, die am Wochenende gegen Rassismus demonstriert haben. Marcus Thuram, Weston McKenny, Achraf Hakimi und Jadon Sancho haben auf verschiedene Weisen gegen die Tötung von George Floyd in den USA demonstriert. Eigentlich dürfen die Spieler auf ihrer Ausrüstung keine politischen, religiösen oder persönlichen Botschaften zeigen. Aber waren die Botschaften überhaupt politisch motiviert? Wenn der DFB das so sehen würde, würde er sich lächerlich machen. Der DFB selber, wie auch UEFA und FIFA, betreiben seit vielen Jahren Hochglanz-Image-Kampagnen gegen Rassismus. Wenn jetzt die Spieler selber gegen Rassismus protestieren, sollte der DFB sich glücklich schätzen, dass die Botschaft „say no to racism“ endlich auch auf dem Platz angekommen ist. Denn Anti-Rassismus ist keine Politik. Anti-Rassismus ist zentrales Element unseres Zusammenlebens, kodifiziert in der UN-Menschenrechtskonvention, dem Global Compact und in den Grundgesetzen der freien Welt. Diese Leitbilder der gesamten Menschheit fordern nicht nur auf, Rassismus zu unterlassen, Nein, sie fordern dazu auf, Rassismus zu bekämpfen.

Wer Anti-Rassismus in die Nähe von Politik rückt, hat nichts verstanden: Denn Rassismus darf niemals und nie wieder Bestandteil irgendeiner Politik werden, da gibt es keinen Interpretationsspielraum. Wird Rassismus durch Politik legitimiert, so dauert es nicht lange, bis Rassismus tötet. Das haben wir jetzt zum wiederholten Male gesehen.

Rassismus tötet, Fußball verbindet.

Danke Marcus, Danke Weston, Danke Achraf und Danke Jadon.