Die Bundesliga bewegt sich – langsam aber nachhaltig

Der jährliche Nachhaltigkeitsbericht des FC PlayFair! bewertet die Aktivitäten der Bundesligavereine: inwieweit werden die Bundesligavereine ihrer gesellschaftlichen Bedeutung und Verantwortung gerecht? Die Vereine der 1. und 2. Bundesliga selbst berichten auf der DFL Seite „Bundesliga wirkt“ laufend über ihr gesellschaftliches und soziales Engagement. In diesem Blog wollen in der Saison 22/23 interessante Aktivitäten daraus vorstellen. Für Juli und August listet die Seite bereits über 100 Beiträge der 36 Clubs auf – von großen zentralen Aktionen bis zu kleinen lokalen Hilfsangeboten.

Wir haben einige Highlights herausgepickt:

Die DFL veranstaltete am 26. Juli ihr erstes Nachhaltigkeitsforum in Berlin. Dabei wurde die „Kommission Nachhaltigkeit“ gegründet, die sich zukünftig mit den strategisch wichtigen ökonomischen, ökologischen und sozialen Fragen des deutschen Profifußballs befassen wird. Die Einrichtung eine derartige Kommission war auch eine der Handlungsempfehlungen der „Taskforce Zukunft Profifußball“.

In Zusammenarbeit mit der Aktion Mensch hat die DFL eine Bundesliga-Reiseführer-App zur bestmöglichen Planung eines barrierefreien Stadionbesuchs entwickelt. Sie enthält Informationen zur barrierefreien An- und Abreise, zu Stadion, Ansprechpersonen und Plätzen beispielsweise für Menschen im Rollstuhl sowie Wissenswertes zum jeweiligen Spielort. Sie bietet unter anderem eine vereinfachte Menüführung und einen Audioservice für sehbehinderte und blinde Fans. Die Informationen sind außerdem in Leichter Sprache verfügbar.

Die erste Pokalrunde war vom DFB als „Aktionstag Klimaschutz“ ausgerufen. Dabei ging es vor allem darum, Aufmerksamkeit für das Thema Umwelt- und Klimaschutz im Fußball zu schaffen. Einige Vereine ergänzten dies durch individuelle Aktionen.

Bereits zum vierten Mal bot die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nürnberg für Mittelfranken die Ausbildung „Nachhaltigkeitsmanager*in Fußballmanagement“ an, die 16 Teilnehmende aus Clubs der 1. und 2. Bundesliga sowie aus fußballnahen Institutionen absolvierten.

Werder Bremen ist – wie auch Hertha BSC Berlin und zuvor schon Eintracht Frankfurt und der VfB Stuttgart – der Initiative „Fußball kann mehr“ beigetreten, die sich für die Förderung von Frauen und Diversität in Vereinen und Clubs sowie eine karrierebegleitende Qualifizierung von fußballspielenden Frauen einsetzt. Daneben haben sich die Grün-Weißen der Initiative der Vereinten Nationen (UN) „Sports for Climate Action“ angeschlossen und verpflichten sich im Rahmen der globalen Kampagne „Race to zero“ damit zur Erreichung des sogenannten Netto-Null-Ziels bis spätestens 2040. Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen halbiert werden.

Einen Schritt Richtung Klimaschutz machte auch der Karlsruher SC, der Mitglied im Klimaneutralitätsnetzwerk der Technologieregion Karlsruhe wurde. Der SSV Jahn Regensburg verstärkt die Unternehmerinitiative OHA!, einen Zusammenschluss aus Unternehmen und Personen aus der Region mit dem Ziel, den CO2-Ausstoß in Ostbayern nachhaltig zu reduzieren.

Gemeinsame Veranstaltungen von Fanprojekten und Vereinen zum Holocaust Gedenken gab es etwa in Freiburg mit einer Bildungsfahrt zur Gedenkstätte und zum Dokumentationszentrum Grafeneck und beim FC St. Pauli zur Erinnerung an Sinti und Roma, die von den Nazis und ihren Verbündeten ermordet wurden. Das Fanprojekt Augsburg organisierte eine Gedenkstättenfahrt nach Dachau.